Donnerstag, 10. Juli 2014

Sprachkurse für Asylbewerber laufen auf vollen Touren.

 

Der Verein Lernmobil e.V. bietet in Zusammenarbeit mit Pfarrgemeinden und der Schulleitung der Nibelungenschule

seit März 2014 Sprachkurse für Flüchtlinge an. Zurzeit laufen zwei Kurse mit jeweils 20 Kursteilnehmer/innen.

Der Verein Lernmobil berichtet über die ersten Erfolge.

 

(mehr dazu im Artikel unten)

 

Lehrerteam engagiert sich

Drei Partner und Flüchtlinge in einem Boot: Sprachkurse helfen beim Start in die neue Umgebung.

© bm

VIERNHEIM. Der Verein Lernmobil übernimmt wichtige Aufgaben bei Sprachkursen für Flüchtlinge, unterstützt von der Nibelungenschule und der katholischen Gemeinde St. Michael. Ziel der drei Partner ist es, den seit dem Frühjahr verstärkt in Viernheim angekommenen Flüchtlingen schnell Kenntnisse der deutschen Sprache zu vermitteln. 40 Personen nehmen bereits an zwei Kursen teil.

Die im Lernmobil vorhandene Sachkompetenz wollte sich der Kreis Bergstraße als zuständige Behörde sichern. Die Anfrage des Amtes für Soziales/Flüchtlinge fiel in Viernheim auf fruchtbaren Boden, hat diese Institution doch mannigfaltige Erfahrungen mit der Arbeit auf diesem Gebiet. Allerdings, so Larysa Kay-Kulakowski (Abteilung Erwachsenenbildung), sei man alleine mit dieser Aufgabe überfordert.

Projekt "Tandem"

Umso erfreulicher sei es, dass die Leiterin der Nibelungenschule Angelika Beisel einen Unterrichtsraum und St. Michael Platz im Pfarrer-Volk-Haus zur Verfügung gestellt hätten. Beisel lobte die problemlose Zusammenarbeit und die ersten Erfolge, die sich schon nach kurzer Unterrichtszeit eingestellt hätten.

Die Flüchtlinge haben auf die vom Bundesamt zertifizierten Integrationskurse keinen rechtlichen Anspruch, sind aber dennoch wissbegierig und wollen beim Erlernen der deutschen Sprache keine Zeit verlieren. Nach ihrer Anerkennung können sie direkt in laufende Integrationskurse einsteigen, weil sich der Unterricht beim Lernmobil bereits jetzt eng an den inhaltlichen Vorgaben und den Lehrwerken des Bundesamtes orientiert. Das Lehrerteam bilden Dr. Lindsay Bibus, Dieter Rihm und Manfred Müller, alle erfahrene Pädagogen mit großem Engagement.

Gemeindereferent Herbert Kohl erweiterte dieses Angebot um das Projekt "Tandem", das jedem Flüchtling einen einheimischen Partner zur Seite stelle. Dabei kommen die Teilnehmer in Alltagssituationen mit Sprache, Gewohnheiten und Abläufen ihrer neuen Umgebung in Kontakt; eine sehr praktische Lernform.

Mit im Boot ist das Katholische Sozialzentrum am Vogelpark, wo die Flüchtlinge in der kommenden Woche einen ersten Einblick in die PC-Infrastruktur erhalten und vertiefende Übungen zum Deutschunterricht mit einer speziellen Lernsoftware absolvieren können.

Nach 200 Unterrichtsstunden versucht der Verein Lernmobil mit dem Kreis Bergstraße eine weiterführende Schulung einzurichten, damit es nicht bei diesem ersten Kontakt mit der deutschen Sprache bleibt.

© Südhessen Morgen, Samstag, 05.07.2014

Von Benedikt Mandel

 

 

 

Der Verein Lernmobil ist ein Mitglied des neugegründeten Asylkreises.

Mit seinen Sprachkursen leistet der Verein einen großen Beitrag für die Asylbewerber.

 

Im Pfarrer-Volk-Haus wurde ein Asylkreis gegründet.
Foto: vn

Viernheim (vn) – Seit Januar dieses Jahres leben im Heinrich-Lanz-Ring und in der Bunsenstraße in Viernheim etwa hundert Asylbewerber, die aus ihrer Heimat aus politischen Gründen geflohen sind und nun auf einen Verbleib in Deutschland hoffen. Ihnen wurde schon auf die unterschiedlichste Weise geholfen. Teilweise unbürokratisch und von Privatpersonen, teilweise durch Spendenmaßnahmen oder ehrenamtliche Rechtsberatung. Um sie mobiler zu machen, hatte das Sozialzentrum in Kooperation mit dem Radhaus Andreas Hofmann eine Aktion ins Leben gerufen, um den Aufenthaltsflüchtlingen gespendete Fahrräder zur Verfügung zu stellen. Die Stadt Viernheim konnte etwa vierzig Asylbewerbern Sprachkurse anbieten. Auch der Seelsorgerat trägt mit Angeboten zur Freizeitgestaltung bei.

Um diese Hilfe nun zu konzentrieren und zentral zu lenken wurde am heutigen Dienstag, 17. Juni 2014 ein Arbeitskreis Asyl ins Leben gerufen. Gemeindereferent Herbert Kohl konnte unter anderem Mitarbeiter der Viernheimer Tafel, des Sozialzentrums, des KFS-Büros, des Förderbandes, des Amt für Soziales und Standesamt, des Lernmobils, Viernheimer Pfarreien und Mitarbeiterinnen des ehemaligen Asylkreises sowie Abebe Biruk als Vertreter der Asylbewerber im Pfarrer-Volk-Haus begrüßen.

Pfarrer Stipinovich hält einen Arbeitskreis für unbedingt notwendig. Die Problematik der Asylanten wird nicht einfach verschwinden und die Kirche kann dies nicht einfach ignorieren. Die Kirche sollte alle Ressourcen nutzen um den Menschen in dieser fürchterlichen Situation zu helfen. Jeder der mitwirkt soll auch mitarbeiten. Wobei die Betonung auf arbeiten liegt, sich also bewusst für die Verbesserung der Situation der Asylanten einsetzen. Pfarrer Stipinovich stellte selbst 1.000,- Euro als finanzielle Hilfe zur Verfügung.

Zuerst wurde eine erste Bestandsaufnahme der Ist-Situation der Asylanten gemacht und die Ziele des Arbeitskreises definiert. Ziele sind unter anderem, die Anliegen der Asylbewerber festzustellen, ihre Integration zu betreiben, praktische und unbürokratische Hilfe zu geben, die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in die richtigen Bahnen zu lenken und evtl. Patenschaften zu übernehmen. Danach wurde die Ist-Situation der Hilfeleistungen analysiert und weitere Maßnahmen besprochen.

Wer sich dem Asylkreis anschließen will, oder einfach nur Hilfe gewähren will, kann sich an Herbert Kohl wenden.

Kontakt:
Gemeindereferent Herbert Kohl
Pfarrgruppe St. Hildegard und St. Michael
Kettelerstraße 63 – 68519 Viernheim – 
www.sankt-himi.de 
06204 6011-510 (Sekretariat) – 06204 6011-515 (Durchwahl)